Vor einem Jahr habe ich auf Facebook Live spontan meine Geschichte erzählt. Inzwischen geht es mir schon viel!!! besser und ich habe eine Menge dazugelernt. Aber ich weiss von vielen, dass es euch ähnlich ergeht, und möchte darum meine Erfahrungen mit dir teilen – darum poste ich es hier nochmals als Blog-Artikel.
„Do what you love and you will never work another day in your life!“. So oder ähnlich klingen oft Zitate von Selbständigen oder solchen, die es gerne werden möchten. Nun, ich kann diesem Satz nicht ganz zustimmen.
Was ich dir schon jetzt sagen kann: selbständig zu sein bedeutet, wie für alle anderen auch, harte Arbeit. Oft denken wir, dass die Selbständigkeit mehr Freizeit, mehr Raum für Kreativität und überhaupt mehr von allen Annehmlichkeiten des Lebens bedeutet. Leider ist es oft nicht so. Sicherlich gibt es viele Vorteile in der Selbständigkeit und dein eigener Chef zu sein kann sehr inspirierend wirken.
Dass meine Woche anfangs mit 70 Stunden harter Arbeit gefüllt war, ich teils den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah und mir zeitweise alles über den Kopf zu wachsen schien, erzähle ich dir im heutigen, sehr persönlichen Video. Von einem nicht vollständigen Business-Plan, über den Stolz meiner ersten Cupcakes, bis hin zum allmählichen Frust, meine Freunde, die Familie und meine Freizeit aufgeben zu müssen, davon handelt meine ganz persönliche Geschichte zum Thema Selbständigkeit.
Du siehst, deine Haupttätigkeit wird in deiner Selbständigkeit nur einen Bruchteil deiner Zeit ausfüllen. Viel Zeit geht für Sales und Admin drauf. Aber glaube mir, diese Bereiche sind einfach das A und O in deiner Selbständigkeit. Denn nichts wird von alleine laufen und nichts wird von alleine erfolgreich werden.
Überlege dir sehr gut, was du in deinem Business anbieten möchtest und halte Ausweichmöglichkeiten offen. Denn was ist, wenn du dein Talent irgendwann mal nicht mehr ständig zum Einsatz bringen möchtest? Musst du dann zurück ins Angestellten-Verhältnis, oder hast du noch andere Talente, mit welchen du dein Business weiterführen kannst? Bist du der 200%-Selbständige, der vollkommen aufgeht in seinem Business und keinen grossen Ausgleich mehr braucht? Oder brauchst du doch deinen Schlaf, deine Familie und Freizeit-Aktivitäten?
Wie auch immer du es machen wirst, und egal welcher Typ du bist: mache alles mit Freude! Denn wenn die Freude nicht gegeben ist, dann wird es umso schwieriger, dein Business erfolgreich zu machen.
Überlegst du dir auch eine Selbständigkeit? Oder bist du schon mitten drin? Dein Erfahrungswert würde mich sehr interessieren! Magst du mir von deinen Hochs und Tiefs etwas erzählen? Dann hinterlasse mir doch unten einen Kommentar – der Austausch mit dir würde mich sehr freuen!
Bis bald und happy Baking,
P.S.
Falls es bei dir bei der Berechnung deiner Tortenpreise hapert, dann schau dir diesen Artikel an:
Machst du einen dieser Fehler bei der Berechnung deiner Tortenpreise?
Ich liebe es Torten zu backen und träume ein Kleinunternehmen aufzubauen, wie viel Eigenkapital würde man für eine Eröffnung einer Konditorei in Österreich ca. benötigen?
Lg Lilly
Hallo
Ich bin gelernte Bäckerin/Konditorin und im April letzten Jahres Mami geworden. Ich Wohne in der Schweiz.
Ich möchte mich schon lange selbständig machen aber mir fehlen die Mittel dazu. Torten, Patisserie und Cupcakes habe ich bis jetzt nur für meine Freunde und Familie gemacht, ich würde gerne andersweitig auch verkaufen können, nur weiss ich nicht genau wie ich das ankurbeln kann. Ich möchte niemanden abzocken aber meine Arbeit muss trotzdem bezahlt sein. Ich mache das alles mit sehr viel liebe und leidenschaft.
Kannst du mir einen Tipp geben wie ich das machen soll?
Einen Blog oder ein Inserat?
Liebe Grüsse
Liebe Lea, danke für dein Interesse. Leider kann ich keine Tipps abgeben zum Thema Business. In diesem Blogpost habe ich erklärt, warum:
https://minhcakes.ch/selbstaendig
Alles Gute und viel Erfolg von Herzen, Xuân-Minh
Hey…
Ich wollte mich ebenfalls selbstständig machen mit dem backen von Torten und gegossenen Pralinen, die ich dann Saisonweise verkaufen wollte. Jedoch sagt die Handwekskammer dass dies nicht gestattet ist da man eine Meisterprüfung braucht. ???? kann man dem Kind einen anderen Namen geben um diese Hürde überwinden?
Liebe Nadine, leider kenne ich mich zuwenig aus mit der Gesetzgebung in Deutschland, um dir mehr Tipps zu geben. (In der Schweiz darf jeder Torten verkaufen.) Soviel ich weiss, führt in Deutschland kein Weg um die Meisterprüfung oder die Beantragung einer Sondergenehmigung vorbei. Es hat schon Gerichtsfälle zum Thema gegeben. Hier ein paar Links zum Thema, :
https://respektherrspecht.de/selbstgebackene-kuchen-verkaufen-ohne-meister/
https://www.motivtorten-schule.de/torten-verkaufen/selbstaendig-machen-mit-motivtorten/
https://backlinse.de/2015/04/die-5-groessten-irrtuemer-im-bereich-selbstaendigkeit-als-konditortortenbaecker/
Herzliche Grüsse,
Xuân-Minh
Hallo,
Ich lebe seit ein paar Jahren in Burkina Faso, Westafrika. Nun wurde ich gefragt, eine Hochzeitstorte zu machen. Mein größtes Problem ist die Hitze, aber auch unsere tolle Straße, die bei Regenzeit zum Bach wird und deshalb ganzjährig sehr sehr holprig ist. ????
Ein paar junge Mädchen würden zudem sehr gerne lernen Hochzeitstorten zu machen, um allenfalls so ihr Geld zu verdienen. Hier sind Arbeitsstellen sehr dünn gesät, Ausbildungsplätze noch dünner. ..
Welche einfachen Füllungen /Überzüge aus überall erhältlichen Zutaten würden Sie dafür empfehlen?
Die Hochzeitstorte darf einfach sein.
Ich bin sehr froh um ein paar Tips für hier im heissen Afrika.
Im August mache ich mit den Mädchen einen kleinen Koch- und Backkurs mit dem Ziel, ihnen Ideen und das Know – How zu vermitteln, sodass sie vielleicht ihre Produkte verkaufen können.
Vielen Dank, bin sehr gespannt auf Ihre Antwort! !
Lg Paula
Liebe Paula, was für eine tolle Initiative.
Leider hatte ich so meine Mühe nur schon mit den heissen Sommern in der Schweiz, ich kann mir nur vorstellen, wie es wohl zum Backen in Burkina Faso ist! ???? Ich würde mit so stabilen Massen arbeiten, wie nur möglich: Rührteig anstatt Biskuit. Eine der stabilsten Füllungen ist Buttercreme, nämlich amerikanische Buttercream (Butter + Puderzucker), die kann 3 Tage draussen bleiben. Auch gekochte Meringue Buttercreams (Swiss Meringue zum Beispiel aus Eiweiss, Butter + Zucker) bleiben im Sommer lange bei Raumtemperatur haltbar (1-2 Tage). Hier mein Rezept, mit noch mehr Zucker wird es noch fester: minhcakes.ch/smbc
Vielleicht gibt es bei euch auch die sogenannten „High Ratio Shortenings“? Das sind Fette wie Margarine, die als stabilerer Butterersatz in heissen Ländern gebraucht werden.
Eine weitere stabile Füllung ist „Ermine Buttercream“, Milch mit Mehl oder Speisestärke aufkochen, nach dem Abkühlen dieses „Pudding“ vermischen mit Butter + Puderzucker.
Aromatisieren mit eingekochten, gesüssten Fruchtpürees, 25% zur Endmasse.
Ganz abraten würde ich vom Einsatz des Fondants, das ist einfach nur ein Alptraum in heissem + feuchtem Klima.
Glasieren kann man auch mit Royal Icing, so wie ganz früher: Eiweiss + 5x Puderzucker, 10 Minuten langsam gerührt. Gibt eine feste Kruste, nicht optimal zum Anschneiden, aber schön weiss 🙂
Viel Erfolg und lass mich wissen, wie es geht. Ich bin neugierig.
Für noch mehr Austausch komm in meine Facebook-Gruppe, da gibt es etliche versierte Bäckerinnen, welche sich austauschen. Einfach Mail-Adresse angeben und du wirst aufgenommen:
https://www.facebook.com/groups/happybaking.minhcakes/
Herzlich XM
Hallo Minh.
Durch Corona bin ich letzten Juli ins Tortenbackbusiness gerutscht. Es macht mi unheimlich spass. Ich bin jedoch unsicher was ich darf und was nicht. Deshalb verkaufe ich torten nur an freunde und familie. Meistens viel zu günstig oder gegen ein tauschgeschäft. Andere weuse ich ab.
Was muss ich beachten, wenn ich das geschäftlich machen möchte? Also teilzeit für mein Ferienkässeli. Später evt komplett selbstständig. Brauche ich da eine lizenz, genehmigung oder was muss ich beachten?
Liebe Grüsse
Nathalie.
Hallo Nathalie, es kommt auf den Kanton an. In der Schweiz musst du zum Einen lebensmittelhygienische Auflagen einhalten, informiere dich am besten beim Lebensmittelamt deines Kantons, wo auch Anmeldepflicht besteht. Und dann deine Selbständigkeit bei der AHV anmelden, und Buchhaltungs/Steuerregeln einhalten, diese sind abhängig von der Höhe deines Umsatzes. Es gibt online diverse Ressourcen für Leute, die ein Geschäft gründen möchten. Die Bedingungen sind so indivuell wie die Umstände der Personen, die sich selbständig machen. Zum Zeitpunkt dieses Blogartikels spielte ich noch mit der Idee, Torten-Business-Beraterin zu werden, habe aber seither entschieden, bei den Torten- und Backfragen zu bleiben. Darum kann ich darüber hinaus jetzt nicht viel mehr Hilfe anbieten. Ich hoffe, du kannst schon etwas damit anfangen. Viel Erfolg wünsche ich dir weiterhin und herzliche Grüsse, Xuân-Minh
Hallo chi
Ich habe das problem auch.. ich verkaufe auch div Torten und cupcakes. Zu Saisons verkaufe ich selbstgegossene Schokoladen Figuren. Viele sagen immer ich sei zu teuer.. einpaar davon sind meine Freunde????
Hallo 🙂
Das Thema würde mich auch interessieren, sind die Regeln was Kuchenverkauf etc angeht in der Schweiz anders? Oder hast du eine Ausnahmegenehmigung?
Oder spielt es alles keine Rolle, da du kein Cafe betreibst?
Lieben gruß !
Hi Mareike, ja in der Schweiz sind die Regeln lockerer als in Deutschland… es braucht keinen Meisterabschluss um Torten verkaufen zu dürfen. Jeder darf produzieren – sofern er sich an die Vorgaben des Schweizer Lebensmittelgesetzes, sowie des kantonalen Lebensmittelamts hält.
Hallo, ich bin bisher stille Mitleserin und spiele schon länger mit dem Gedanken meine traditionellen Kuchen zu verkaufen. Wo finde ich die Vorschriften des Schweizer Lebensmittelgesetzes die eine Produktion zu Hause möglich machen? Hast du da evtl.einen Link oder detaillierte Infos? Ich wohne in der Romandie und müsste mich hier um die kantonalen Bestimmungen kümmern (auf Französisch ????). Ganz liebe Grüße und vielen Dank das du deine Erfahrungen mit uns teilst!
Liebe Ramona, in der Schweiz ist es in jedem Kanton anders. Am besten wendest du dich direkt ans Lebensmittelamt deines Kantons, die helfen jeweils gerne weiter. Viel Erfolg und herzlicher Gruss! XM
Hallo,
ich bin auch eine leidenschaftliche Hobbybäckerin ,und mag dich immer anschauen wenn du was postest.
Meine Frage an dich: Hast du eine Ausbildung in Konditor Bereich gemacht?
Ich habe nähmlich keine, ich würde dich gerne kontaktieren.
LG, Marinela
Liebe Marinela, nein ich habe keine Konditor-Ausbildung sondern bin Autodidaktin. Du darfst mir jederzeit Fragen stellen hier in den Blog-Kommentaren – dann profitieren alle anderen Leser auch von meiner Antwort! 🙂 Herzliche Grüsse, Xuân-Minh